Die Tradition der Martinsfeiern in Rheinfeld

Die Tradition der Martinszüge wird auch in Rheinfeld gepflegt. Kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges begannen die Umzüge zum Gedenken an den heiligen Martin wieder.

Die Züge gehen meistens in der Zeit zwischen dem 9. und dem 12. November durch Rheinfeld. Der Martinszug wurde immer schon von der Grundschule und deren Elternvertretern organisiert. Der Dorfschullehrer Hein hat in der Schulchronik festgehalten wie die Züge in der Zeit der Not, unmittelbar nach dem Krieg, wieder ausgerichtet wurden. Man erkennt an der Art und Zahl der Gaben für die Kinder, wie sich im Laufe der Zeit die wirtschaftliche Lage besserte. Während 1946 noch Weckmänner und Brot verteilt wurden, so sind bereits einige Jahre später neben den traditionellen Weckmännern Süßigkeiten und Obst die Hauptgabe. Die Tatsache, dass in den ersten Jahren die Gaben nicht nur an Schulkinder, sondern auch an alte und bedürftige Menschen aus Rheinfeld gegeben wurden, zeigt die Notlage der Bevölkerung auf, die sich über solche Geschenke freute. (nach Eduard Breimann, Geschichte und Geschichtliches, Dormagen 1994, S. 400)

Auch heute noch ist es Tradition, dass der Rheinfelder Martinszug von der Schule und deren Elternvertretern organisiert wird. Viele dieser Eltern ziehen im Oktober durch die Straßen von Rheinfeld und sammeln Geld für den Umzug. Am Sankt Martinstag wird darum gebeten, die Fenster der Häuser in den Straßen, in denen der Zug durchzieht passend zu schmücken. Auf dem Schulhof wird an die wartenden Eltern Glühwein verkauft. Die anderen stellen sich an die Straßen und schauen sich die schönen selbst gebastelten Laternen der Kinder an. Nach dem Umzug treffen sich alle auf dem Schulhof am Martinsfeuer, anschließend werden in den Klassen Gänse verlost und die Kinder erhalten ihre Gaben. Am Abend gibt es ein Dankeschön-Essen für alle Sammler und das Lehrerkollegium. Dies findet seit zwei Jahren in den Räumen der Offenen Ganztagsschule der Regenbogenschule statt.

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